Das war 2021/22!

Das waren denkwürdige Zeiten – zum Glück haben wir mit den verschiedenen Standbeinen eine gute Basis um auf die Herausforderungen reagieren zu können:

Ornithologie:

2021 haben wir viele Flächen direkt an der Autobahn kartiert. Wir waren verblüfft dort viele seltene Arten und schöne Ecken zu finden – offenbar gibt es hier eine Art „luftleeren“, „vergessenen“ Raum, wo es niemandem die Mühe wert ist, mit übermäßigem Eingreifen zu stören. Highlight war ein Wespenbussardnest mit großen Küken zwischen Autobahn und Auffahrt, aber auch über zahlreiche Singvögel, wie Nachtigallen und Trauerschnäpper haben wir uns gefreut. Erschreckend war die hohe Zahl als Autobahnopfer gefundener Greifvögel und Eulen.

Außerdem haben wir mehrere Gutachten für die Stadt Delmenhorst erstellt., eine schöne Arbeit, weil es hierbei um eine Aufwertung der betroffenen Flächen und um erforderliche Schutzmaßnahmen ging, bspw. für eine neu entstandene Graureiherkolonie.

2022 haben wir für verschiedene Auftraggeber Flächen entlang der Weser kartiert, mit Nachtigallen, Baumfalken, Schwarzmilanen etc. Sehr beeindruckend dabei war eine riesige Uferschwalbenkolonie am Rand einer Sandkuhle. In netter Erinnerung bleibt das morgendliche Übersetzen mit der Weserfähre, ein willkommener Moment des Teetrinkens nach frühem Aufstehen – zumal auf der Fähre Mehlschwalben brüten!

Ein besonderes Anliegen ist die Ausbildung der Freiwilligen im Nationalpark für den NLWKN: Hier konnten wir den Part zu Federkunde und Spülsaummonitoring übernehmen.

Naturerlebnis:

Diese Sparte war durch die Coronamaßnahmen besonders betroffen:

Der Frühling 21 war noch durch Lockdowns geprägt, so dass wir frühzeitig auf mehr Brutvogelkartierungen gesetzt haben. In 2022 wurde mit 2G ein Instrument geschaffen, um Menschen zur Impfung zu drängen. Wir entschieden uns, diese Diskriminierung (ebenso wie jegliche andere) nicht mitzutragen: Zu keinem Zeitpunkt war die Argumentation überzeugend, die Impfung würde die Übertragung verhindern. Inzwischen ist das Konsens, aber auch im Winter 21/22 sind wir mit Blick auf die Originalstudien und auch auf zahlreiche Superspreading Events unter ausschließlich geimpften („2G Bedingungen“) zu diesem Schluss kommen. Unser Statement von Februar 22 s. hier.

Nach der Öffnung zu 3G konnten wir wieder erste Reiseleitungen, Bildungszeiten, Wattführungen und Vogelbeobachtungstouren durchführen, auch im Herbst 2021 war das zum Glück noch möglich. Außerdem waren wir an der Ausbildung der „zertifizierten birdguides“ im Nationalpark mit Vorträgen und Exkursionen auf Norderney beteiligt.

Illustration, Fotos und Artikel:

Eine Auswahl der neuen Zeichnungen von 2021/22 sind im Bilderbereich eingestellt. Auch einen Artikel für Langeoog News haben wir wieder in guter Tradition geschrieben: „Grauwale, Pelikane, Kegelrobbe und Seeadler: Wen wir verloren haben und wer zurückkam.“

Persönliches:

Für den Mellumrat haben wir auf der Vogelinsel Mellum bei der Möwenkartierungen geholfen und uns an den Winterzählungen beteiligt. Außerdem haben wir letztes Jahr von Klaus Taux die Betreuung einiger Steinkauz-Niströhren bei Huntlosen übernommen.

Seit 2020 waren wir auf der Suche und letzten Sommer sind wir fündig geworden: Wir sind aus unserem Mehrgenerationenprojekt ausgezogen und haben ein Haus in Huntlosen gekauft. Dort richten wir uns aktuell Stück für Stück gemütlich ein. Sehr gefreut haben wir uns über ein Waldohreulenpaar in unmittelbarer Nachbarschaft, dem wir nun wünschen, dass es trotzt der vielen Katzen erfolgreich brütet!